Die Landschaftsbibliothek mit Sitz in Aurich ist die größte wissenschaftliche Bibliothek in Ostfriesland und gleichzeitig eine der kleinsten geisteswissenschaftlichen Bibliotheken Niedersachsens. Die Bibliothek geht mit ihren Anfängen auf die um 1600 eingerichtete Handbibliothek des Administratorenkollegiums der ostfriesischen Landstände zurück. Sie verkörpert nach dem Verlust der ostfriesischen Fürstenbibliothek, die zwei Jahre nach dem Übergang Ostfrieslands an Preußen im Jahre 1746 verkauft wurde, die Kontinuität staatlichen Buchbesitzes in Ostfriesland und nimmt die Aufgaben einer Regionalbibliothek wahr.
Das erste, eigenständige Bibliotheksgebäude wurde 1963 bis 1964 mit Mitteln der VW-Stiftung errichtet. Die Übernahme wichtiger historischer Buchbestände als Deposita und der systematische Aufbau des Buchbestandes mit Landesmitteln sowie die Einrichtung einer pädagogischen Abteilung ließen die für eine Kapazität von 100.000 Bänden berechnete Bibliothek schon in den 1980er Jahren an ihre Grenzen stoßen. 1992 bis 1995 erfolgte mit finanzieller Unterstützung durch das Land Niedersachsen und die Niedersachsenstiftung daher die Errichtung eines großzügigen und mittlerweile mehrfach preisgekrönten Bibliotheksneubaus. Das moderne Gebäude bezieht das alte Magazin mit ein, das auf der Erdgeschoßebene den neuen Freihandbereich ergänzt. Bis zu 40.000 Bände stehen seither frei zugänglich zur Benutzung bereit. Insgesamt liegt die Kapazität der Bibliothek bei 265.000 Bänden. Jedes Jahr gibt es etwa 2.500 bis 3.000 Neuerwerbungen.