Das Hauptgebäude der Ostfriesischen Landschaft wurde nach dem Entwurf des Architekten H. Schaedtler aus Hannover im Stil der Neorenaissance in den Jahren 1898 bis 1901 erbaut. Der Südflügel war 1899 fertiggestellt, der Ostflügel folgte in den Jahren 1900 und 1901.
Dem Schaedtler-Bau mussten zwei Häuser weichen, darunter das bisherige, erste Landschaftshaus an der Ostseite des alten Hafens. Hier hatte sich der bedeutende Auricher Architekt und Unternehmer C.B. Meyer 1803 ein Wohnhaus errichtet, an das er ein Wirtschaftsgebäude mit Stall und Remise anbaute. 1819 erwarb die Ostfriesische Landschaft dieses Haus einschließlich Wirtschaftsteil von ihm. Damit besaß die Landschaft, die bis dahin an der Südwestecke des Marktplatzes untergebracht war, ein eigenes Haus in Aurich.
1847 wurde das noch von C.B. Meyer herrührende Wirtschaftsgebäude abgerissen und mit einem neuen Anbau begonnen. Bis 1848 errichteten die Stände dort einen Versammlungssaal, den Ständesaal, sowie einen kleinen Raum für die Kanzlei und einen größeren für die Registratur und die Bibliothek. Diese beiden Räume wurden 1913 zu den heutigen Prunkzimmern mit den großen, dekorativen Fenstern umgestaltet.
Der 1898 bis 1899 zunächst erbaute Südflügel des Landschaftshauses nahm im Untergeschoss die „Ostfriesische Sparkasse“, wie noch heute über dem Eingangsportal zu lesen, und im Obergeschoss die „Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse“ auf. Die Landschaftliche Verwaltung zog in das Erdgeschoss des 1901 fertiggestellten Ostflügels ein, während die Obergeschosse als Wohnungen genutzt wurden.
Heute befindet sich im ersten Obergeschoss des Ostflügels das Standesamt der Stadt Aurich. Alle weiteren Räume werden durch die Ostfriesische Landschaft genutzt.