Das Elbehochwasser 2002, der Brand der Anna Amalia Bibliothek 2004 oder der Einsturz des Historischen Stadtarchivs in Köln 2009 haben eindrücklich gezeigt, dass durch Katastrophenfälle wertvolle Kunst- und Kulturschätze unwiederbringlich verloren gehen können. Mit der Bildung von Notfallverbünden reagieren Museen, Bibliotheken und Archive auf die aktuellen Herausforderungen des Kulturgutschutzes.
Mit der Gründung eines Notfallverbunds am 6. Februar 2012 – dem zweiten Notfallverbund dieser Art in Niedersachsen – reagierten die Stadt Aurich (für das Historische Museum und die Stadtbibliothek), die Ostfriesische Landschaft (für die Landschaftsbibliothek, den Archäologischen Dienst, das Forschungsinstitut und die Museumsfachstelle) und das Niedersächsische Landesarchiv – Standort Aurich auf diese aktuellen Herausforderungen des Kulturgutschutzes.
Mit finanzieller Unterstützung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts bei der Staatsbibliothek in Berlin konnte der Verbund im Jahr 2012 acht Notfallcontainer anschaffen und mit Gerätschaften und Utensilien, die im Fall eines Brandes, eines Wasserschadens oder eines anderen Katastrophenfalls zur Sicherung des geborgenen Kulturguts wichtig sind, ausstatten. Diese Container lagern bei der Freiwilligen Feuerwehr Aurich, die sehr eng mit dem Notfallverbund zusammenarbeitet.
Ziel des Notfallverbundes ist es, die bestehenden Ressourcen (Personal und Sachmittel) in einem eventuell eintretenden Notfall zum Schutz des Kulturgutes zusammenzuschließen, sich bei allen Maßnahmen zur Notfallprävention gegenseitig zu unterstützen und den Kontakt zu den für den Kulturgutschutz verantwortlichen Aufgabenträgern und Behörden zu pflegen. Als zentrales Steuerungsorgan fungiert ein vom Notfallverbund ernannter Kulturgutschutzbeauftragter.
Kulturgutschutzbeauftragter: Dr. Christopher Galler, Historisches Museum Aurich
Stellv. Kulturgutschutzbeauftrager: Dr. Michael Hermann, Niedersächsisches Landesarchiv – Abteilung Aurich